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Matchbericht FU16I: Hartumkämpfter Sieg gegen die SG Vaud Handball

Nach neun Partien und neun Siegen in Serie fuhren wir am vergangenen Sonntag nach Lausanne, um dort unser letztes Vorrundenspiel gegen die SG Vaud Handball zu absolvieren. Es gab verschiedene Voraussetzungen vor diesem Spiel: Wenn die SG Vaud gewinnt, sind sie in der Aufstiegsrunde. Wenn es ein Unentschieden gibt oder sie verlieren, wäre die HSG Aareland Wolves auf dem zweiten Platz und somit in der Aufstiegsrunde. Wir wussten, dass es von der Statistik her für uns keinen Unterschied machen würde, ob wir gewinnen oder verlieren, doch war für uns alle eine Niederlage keine Option. Aber wir wussten, dass unsere Gegnerinnen alles dafür geben würden, um zu gewinnen, um noch in die Aufstiegsrunde zu kommen. 

 

Mit einem eher kleinen Kader und einigen vorbelasteten Spielerinnen, welche am Samstag bereits in der FU18E spielten, starteten wir in dieses Spiel. In der ersten Halbzeit gestaltete sich das Spiel äusserst ausgeglichen. Wir konnten zwar zu Beginn vorlegen, doch holten die Gegnerinnen immer wieder auf. Beide Teams verteidigten sehr stark und in beiden Toren waren sehr gute Torhüterinnen. Dennoch verteidigten wir ein paar Mal eben doch besser wie die unsere Gegnerinnen und konnten damit mit einer 13 : 11 Führung in die Halbzeit gehen. 

 

In der Pause hörten wir uns die wichtigen Worte unserer Trainer an. Uns wurde gesagt, dass wir dieses Spiel nicht mit unseren handballerischen Fähigkeiten gewinnen würden, sondern durch die mentale Stärke. Die meisten von uns hatten zudem 30 Minuten durchgespielt und einzelne waren teilweise angeschlagen, das bedeutete, die Energiereserven könnten dadurch fehlen. Die Halle, in der wir spielten, war voll und das gesamte Publikum feuerte lautstark das Heimteam an. Wir wussten, dass wir unsere Gegnerinnen nur bezwingen können, wenn sie uns mental nicht brechen würden und genau die versuchten unsere Gegnerinnen in der zweiten Halbzeit mit allen Mitteln. 

 

Nach zwei guten Paraden der gegnerischen Torhüterin und den darauffolgenden Kontern konnte die SG Vaud Handball ausgleichen. Die nächsten 10 Minuten war es im Angriff wie auch in der Verteidigung eine Geduldssache. In der Defensive konnten wir gut zupacken, doch kamen sie schlussendlich immer irgendwie durch. Im Angriff mussten wir uns noch mehr beweisen, da die Westschweizerinnen wie bekannt äusserst hart zupacken und der Schiedsrichter ehrlicherweise nicht wirklich für uns pfiff… In der 43. Minute bekamen wir dann auch noch unglücklicherweise eine Zwei-Minuten-Strafe, die Gegnerinnen konnten mit 17 : 19 in Führung gehen. Wie lagen also erstmals in dieser Partie zurück und nach zwei Wurffehlern auf unserer Seite und noch einem weiteren Gegentor nahm unser Trainer-Staff das Timeout kurz vor der 50. Minute. Bei diesem Timeout gab es taktisch nicht unbedingt viel zu sagen, wir mussten einfach kurz durchatmen und uns alle gegenseitig bewusst machen, wie fest wir diesen Sieg wollen. In den letzten zehn Minuten wurde es nochmals extrem spannend und die Halle bebte, so laut war das Publikum. Mit viel Mühe konnten wir auf 21 : 23 verkürzen, sodass der Westschweizer Trainer in der 56. Minute das Timeout nahm. Zu diesem Zeitpunkt waren wir Spielerinnen physisch und psychisch völlig am Ende. Das Publikum hatte uns die ganze Freude gestohlen und die unzähligen Diskussionen mit dem Schiedsrichter hatten uns viel Kraft gekostet. Wir wollten aber einfach unbedingt gewinnen und mit dieser Einstellung stellten wir für die letzten vier Minuten auf. Durch den unbändigen Siegeswillen, welchen wir als Team an diesem Tag zeigten, konnten wir den Ausgleich bald erzwingen. Kurz vor Anbruch der letzten Spielminute setzte unsere Spielerin Johanna Burkard noch ein letztes Mal den Ball direkt ins Lattenkreuz und wir gingen mit einem Tor wieder in Führung (25 : 24). Nach einer panischen letzten Minute in der Verteidigung fiel dann endlich der Schlusspfiff und wir freuten uns riesig über den Sieg!

 

Dieses Spiel hat uns wirklich viele Nerven gekostet, wir haben aber eindrücklich gezeigt, wie fest wir den Sieg wollen und auch bewiesen, dass kein Team, kein Publikum und kein Schiedsrichter uns vor einem Sieg abhalten kann! Ich möchte aber auch dem Team der SG Vaud Handball ein Kompliment ausprechen, denn die Mädchen haben genauso bis zum Schluss für den Sieg gekämpft, können nun aber aufgrund des Torverhältnisses im Vergleich mit dem punktgleichen Team der HSG Aareland Wolves nicht mit uns in die Aufstiegsrunde. Wir hingegen können uns jetzt verdient als einziges ungeschlagenes Team der Inter-Vorrunde betiteln. Wir sind unglaublich froh und erleichtert, aber auch sehr stolz, und freuen uns auf die kommende Aufstiegsrunde.

 

Giulietta Nüssli